Mittwoch, 8. Juli 2015

Offener Brief an Sonia Lauinger

Liebe Sonia Lauinger,

einst sah ich dich als Verlagspartnerin, als vorbildliche Geschäftsfrau, ja sogar als Freundin. Mittlerweile muss ich leider konstatieren, dass du ins Lager der moralfreien Kapitalisten gewechselt bist und dein sozialer Umgang mir gegenüber schmeichelhaft mit „ungehobelt“ umschrieben werden kann. Du bist damals auf mich zugekommen und hast mir eine Kooperation mit dir und Der Kleine Buch Verlag vorgeschlagen, schwärmtest von meinem innovativen Buchdesign und meinen motivierten Autoren. Dafür bin ich dir dankbar, ehrlich, denn ich habe in diesen knapp zwei Jahren viele Dinge lernen dürfen, aber auch andere Dinge lernen müssen, sodass es um meines Seelenfriedens willen nun ein Muss ist, dieses längst überfällige Statement publik zu machen. Ich schreibe dir diese Zeilen daher auch nicht als frustrierter ehemals selbstständiger Künstler (den du für den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn als freier Mitarbeiter angestellt hattest und von einem Tag auf den nächsten ohne jegliche Erklärung all seiner Tätigkeitsfelder beraubt hast), sondern als ein Mensch, der auf dieser Ebene zutiefst von dir enttäuscht wurde. Auch scheint dies leider mittlerweile die einzig mögliche Art zu sein, mit dir zu kommunizieren und hoffentlich endlich einmal Gehör zu finden.