Freitag, 2. Oktober 2015

Fünf Jahre kreative Kumpanei - die breaking News

Lange Sendepause bei den Kumpanen und das aus triftigen Gründen (siehe letzten Blogeintrag). Von daher wollen wir uns auch gar nicht lange mit Eloquenz aufhalten und die harten Fakten um Brot&Kunst präsentieren: 


+++ Fünf Jahre Brot&Kunst +++ 
Irgendwann in diesem Monat nähert sich das fünfjährige Bestehen unseres Verlagsprojektes. Da unser Chronist leider aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen schon vor Jahren zu neuen Ufern aufgebrochen ist, wird es vorerst keinen großangelegten Rückblick auf diese Zeit und die (künstlerischen) Erfolge daraus geben, auf die tausend unter teils fragwürdigen Umständen verkauften Bücher, die mehr als ein Dutzend hinzugewonnenen Mitstreiter, die vielen erfolgreichen und erfolglosen Projekte mit Institutionen und Namen regional wie auch deutschlandweit oder die mehr als 25 Publikationen zwischen Lyrik und Prosa. Stattdessen hier der Jubiläumskumpane: 

In Absprache mit dem Corporate Design: Der Jubiläumskumpane 
mit sechs Fingern und Kopfbehaarung (passend zu unseren Anfangstagen)


+++ Jubiläumspublikationen +++ 
Unser sechsfingriger Kumpane wird ab diesem Monat fünf besondere Publikationen zieren, die aus verschiedensten Umständen von großer Wichtigkeit für die Kumpanei sind. Den Anfang macht dabei Eine Anthologie voll Kurzprosa, das schweißtreibende und nervenzerreißende Großprojekt (aus verlegerischer Sicht), das seit über einem Jahr allen Widerständen zu trotzen versucht. Über jedes Jubiläumsprojekt wird zu gegebener Zeit noch einmal ausführlich berichtet werden (sobald wir den bloggenden Menschenaffen wieder eingefangen haben). 

Vom belgischen Strand über ein Prager Kino
hin zu einer pfälzer Hochstraße: Die Anthologie
vereint Dinge, die wenig gemeinsam haben. 


+++ Die Verlagsanthologie +++ 
Die Verlagsanthologie gründet auf einem Traum -- oder eher auf einem Alptraum. Darin fand sich der träumende Protagonist in einem Boot wieder und war auf dem Weg zu einem gigantischen Gebäude auf dem Festland, das den Namen "Präfektur am Felsenstrand" trug. Aus den emotionalen Erinnerungen an dieses vermeintlich bürokratische Bollwerk entstand dann in der Zeit, die ein Schichtarbeiter am Fließband benötigen würde, um eine Limousine der gehobenen Mittelklasse verkaufsfertig zusammenzubauen, und unter Zuhilfenahme klassischer Bauzeichnertugenden nachfolgendes Cover, das gleichermaßen programmatisch für das darin vereinte Sammelsurium an Kurzprosatypen und deren Autoren steht: 

Das Cover bleibt seiner Traumnatur treu, indem es für umsonst in 
der gleichen Zeit gebastelt wurde, mit der Normaldeutsche
ihren Lebensunterhalt für das nächste Quartal effektiv sichern würden. 

Bei der Autorenwahl galt der Wunsch, all jene in einem Buch zusammenzubekommen, die bereits erfolgreich in Diensten der Kumpanei gestanden hatten. Da gibt es zum einen Sebastian Köhli, dessen Geschichtensammlung "Feisste Worte" (nun wieder erhältlich, wir berichteteten), einen der wenigen Prosatitel im Verlagsprogramm neben der Schreibwut Florian Arleths. Zum anderen gibt es einige Autoren von lyrischen Titeln (Paul Blau "Fischgrätenmobile", Freddy Mork "Das blaue Kabinett", Manuel Zerwas "Sinn im Unsinn", Aaron Schmitt "Rauschrift" -- allesamt aus der Reihe LYRIK IM QUADRAT). Und dass sogar Simon Felix Geiger seine erfolgreich erschlossenen lyrischen Pfade kurz verlässt, um ebenfalls einen Beitrag zu dieser Anthologie zu liefern, gibt dem Projekt zusätzlich recht. Dazu kommen mit Johanna Schließer und Edgar Barowski noch zwei Beitragende, die bisher ohne Veröffentlichung recht aktiv für Brot&Kunst waren und mit dieser Veröffentlichung quasi ihr Debüt geben (hach, wie aufregend). 

Einer offenen Ausschreibung ("Geschichte von bis zu 3.000 Worten winkt Platz im Luftschiff") leisteten dann die restlichen Beitragenden Folge, sodass die Anthologie mit insgesamt 17 Beiträgen auch einiges an Abwechslung bieten wird. Mehr Informationen und Bilder zum inhaltlichen Teil gibt es alsbald. 


+++ Neuerscheinungen +++
Bereits erschienen und sogar enorm wichtig, da erstes Buch nach der Ära Kleiner Buchverlag (und damit ohne ISBN und Absatzstruktur), ist Alexander M. Neumanns Beitrag zur Reihe LYRIK IM QUADRAT: 

Unter dem den verlagspolitischen Umständen perfekt 
entsprechenden Titel "Karmanaut" veröffentlicht der Landauer 
den ersten Teil einer lyrischen Trilogie. 



+++ Zweitauflagen +++
Auch wenn das Weltgeschick den bisherigen Zweitauflagen von Brot&Kunst weniger geneigt gewesen ist (es nähert sich bald das fünffache Jubiläum von freundlichen Menschen, die beklagen, dass sie als Umzugshelfer immer diese schweren Pakete mit Exemplare von "Die Abenteuer des Walter X" schleppen müssen), so denken wir bei überdurchschnittlicher Nachfrage dennoch darüber nach, einzelne Titel erneut zu drucken. Dieses Woche geschehen mit "Feisste Worte" von Sebastian Köhli:
Links die Erst- und rechts die Zweitauflage. 
Außenstehende könnten denken, dass die nicht unerhebliche 
Preisdifferenz der Druckerei (Freiburg statt Polen) der 
üppigen Verwendung von Kleber geschuldet ist.


Weitere Zweitauflagen, und zwar sogar von lyrischen Titeln, gibt es womöglich dieses Jahr noch. Lasst euch überraschen -- werden wir auch tun. 


+++ 3. Karlsruher Literaturtage +++
Auch zum dritten Mal in Folge waren die Kumpanen bei den Karlsruher Literaturtagen dabei. Mit Die Runde der gescheiterten Romane gastierten wir bei unseren Freunden vom Nordbeckenatelier. Es hätte ein paar mehr Menschen in den Hafen ziehen können, dennoch hatten wir eine gute Zeit an diesem Abend, nicht zuletzt dank Tobias Talbot, Nemanja Sarbaic und Jonathan Zacharias. Eine Pressemeldung der BNN anbei: 

Statement der Kumpanen dazu (via Facebook):
Artikel in den Badischen Neusten Nachrichten (BNN) zu unserem Beitrag bei den 3. Karlsruher Literaturtagen. Oder auch: Kulturjournalismus für Anfänger. Vier von Fünf Namen richtig hinzubekommen ist da wohl schon eine deutliche Steigerung zu meiner damaligen Sololesung, in deren Nachbericht ich plötzlich "Walter Arleth" hieß. Rolf "Robert" Suter wird es dennoch freuen. Und zur Pause des Abends zu gehen (wie in Lokalpressekreisen wohl üblich) und dies dann mit vagen Mutmaßungen über die weitere Entwicklung des Abends zu kaschieren, bevor ein absolut bescheuertes Fazit (wurde der auf 300 Worte reduzierte Infotext zur Veranstaltung im Vorfeld oder selbst im Nachhinein überhaupt gelesen?) dann doch noch die Ignoranz des Beitragsschreibers offenbart, das ist natürlich allemal besser, als bis zum Ende sitzen zu bleiben und vielleicht darüber zu berichten, dass trotz des geringen Zulaufs ein sehr lebendiger Dialog mit dem Publikum stattfand, dass über die Grenzen der Literatur hinweg das Scheitern offenherzig mit bildenden Künstlern (Tobias Talbot und Nemanja Sarbaic) oder auch Drehbuchautoren (Sven Eric Maier) besprochen wurde oder dass es leckeres Fingerfood (Paprika, Lauch und Karotte mit Weißbrot) gab.


Und um das klarzustellen: Kritik immer gerne, aber bitte nicht halbgar und auf der Basis von (mutmaßlich schlecht intendierten) Mutmaßungen. Das fürs Erste von eurem Blogteam in Personalunion. Demnächst mehr (Bilder). 


Props gehen raus an alle Kumpanen, 
an die scheinbar wenigen Wohlgesonnenen, an alle Buchkäufer
und an die Assel(n).

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